Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (2024)

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Liebe Leserin, lieber Leser, Not macht erfinderisch Initiativen gegen Resteverschwendung Einige Fragen sind noch offen Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen. YCW - Englands JOC Eine Schöpfung der österreichischen Medizin Nachklnge... Eine neue Geheimwaffe Die Gestaltung akustischer Apparate ÖROP und die Bescheidenheit Kein Bedarf für Bauernsorgen Möbel, made in Austria Aus eigenem Grund und Boden Eine Raumordnung steht bevor Politische Aufforstung Durch Leistung europareif Warum rollten die Traktoren? Überleben in der Flut Zwecksprache Werbedeutsdi Im „Zwetschkenkern“ ist Gift Wiederbelebung eines alten Hauses Wege in die Zukunft Die neuen Wunderkästen Öko-Lackierung auf Mist bauen oder Mülldesinfektor - Firmen ihre Zukunft Neue Trends in der Küche Wer Umwelt verbraucht, soll zahlen WO KEIN WILLE, DA IST AUCH KEIN WEG „WIR BRAUCHEN EINE DACHMARKE FÜR FLEISCH" Wirklich Feinkostladen Europas? Computerdienste aus dem Oko-Dorf Leben in einer bequemen Anonymität Zwischen Biokost und Fast food Der Kunde ist König, auch der Bedürftige Inhalts-Manna aus der Pfingstmaschine Lust und Zwang der Wegwerf-Gesellschaft ...und was essen Sie? Sozialmärkte: Hilfe oder Stigma? Selbstversorger: Keine Dogmatiker, sondern Idealisten Unser täglich Brot im Mistkübel Von Hilfsempfängern zu Experten Schwere Kost für MUTTERERDE Wo Methan und Honig FLIESSEN Plastik in Mensch und Meer Zwischen Ablenkung und Resilienz: Wie ein gesundes Leben führen? Plastik, Plutonium und Ozonloch Ein Garten für die Heilung Essen aus der Tonne Intransparenz mit System Schulen in Österreich: Der feine Unterschied Ulrike Guérot: „Uns wird das Denken abgenommen“ Leonore Gewessler: „Mit Verzicht fange ich wenig an“ Medien über Corona: Zwischen Panikmache und Aufklärung Corona-Krise: Lob der Distanz Corona-Krise macht Fresslust Schule und Corona: Das Leben ist wichtiger als der Lehrplan Die Funken der Genügsamkeit Menschen ohne Internet: Die verwehrte Chance Literatur in Zeiten von Corona Alles eine Frage des Geschmacks Hartmut Rosa: "Wir verlieren durch Corona soziale Energie" Corona: Eingesperrt im Pflegeheim Schulstart im Corona-Herbst Corona: Wir, die Kontaktlosen Virale Barrieren Corine Pelluchon: „Philosophie der Ernährung“ Corona: Die Krise als Wahrheitsmoment Tim Parks: „Es gibt nur scheinheilige Rhetorik“ Naturschneegebiete: Wo Schnee nicht aus Kanonen schießt Impfpolitik und Corona: Lückenhafte Priorisierung "Die Welt erklären" mit Peter Klimek und Andreas Sator „Bullsh*t Jobs“: Nieder mit der Effizienz! Alexander Filipović: „Menschen wollen den Algorithmus“ Jutta Allmendinger: Kinder verlieren Bildung und Vertrauen Guido Palazzo über gutes Führen: „Marc Aurel hätte heute Probleme“ Klimakrise: Ich allein für das 2-Grad-Ziel? Ilona Otto: „Wir könnten Vorreiter sein“ Nachhaltige Gesellschaft: Hartmut Rosas Gedanken zur Resonanz Betreuung in den Schulferien: lieb und teuer Schulangst: Lehren am Limit Königin der Kreislaufwirtschaft References
Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (1)

© Foto: © Ökologisches Institut

Wirtschaft

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Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung gibt es inzwischen einige. Jetzt will ein österreichisches Forscherteam mit seiner Innovation dazu beitragen, dass Essen weitergegeben statt weggeworfen wird.

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Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung gibt es inzwischen einige. Jetzt will ein österreichisches Forscherteam mit seiner Innovation dazu beitragen, dass Essen weitergegeben statt weggeworfen wird.

Doris Neubauer

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"In Wien wird täglich jene Menge an Brot als Retourware vernichtet, mit der die zweitgrößte Stadt Österreichs, das ist Graz, versorgt werden kann." Bei diesem Satz aus dem Dokumentarfilm "We Feed The World" von Erwin Wagenhofer 2005 ist wohl dem Einen oder Anderen das genannte Gebäck im Hals stecken geblieben. Auch elf Jahre später hat sich nicht viel verändert.

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (2)

Liebe Leserin, lieber Leser,

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Herzlichen Dank, Ihre Doris Helmberger‐Fleckl (Chefredakteurin)

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"Dass noch genussfähige Lebensmittel im Müll landen, hat viel mit dem Einkaufsverhalten zu tun", weiß Maria Kalleitner-Huber vom Österreichischen Ökologie-Institut, "vielleicht nehme ich mir vor, etwas zu kochen und gehe dann auswärts essen, bin unterwegs oder muss eine Diät halten. Oder ich kaufe etwas ein, das meinen Kindern nicht schmeckt. Viele wissen auch gar nicht, wie Lebensmittel zu konservieren oder zu lagern sind."

Not macht erfinderisch

Die Auswirkungen sind verheerend: 1,3 Milliarden Tonnen und damit rund ein Drittel aller produzierten Nahrungsmittel werden rund um den Globus jährlich weggeworfen oder sind Verluste entlang der Wertschöpfungskette. Gleichzeitig hungern rund 842 Millionen Menschen. In Österreich landet nach Einschätzung des Ökologie-Instituts jährlich eine Million Tonnen an Lebensmittel im Müll. Auf Wien heruntergebrochen enden 70.000 Tonnen noch genießbares Essen im Abfall.

Kalleitner-Huber arbeitet im Bereich Ressourcenmanagement, wo Restmüllsortier-Analysen für Gemeinden durchgeführt werden. Dass man bei diesen Stichproben immer wieder auf Nahrungsmittelabfälle stößt, die bei guter Einkaufsplanung beziehungsweise richtiger Lagerung vermeidbar wären, war Ausgangspunkt für ein Projekt: Gemeinsam mit der Technischen Universität Wien erforscht das Ökologie-Institut, wie es gelingen kann, Kühlstationen -sogenannte "Urban Food Spots" - an öffentlichen Plätzen der Stadt aufzustellen und diese so einladend zu gestalten, dass Privatpersonen unkompliziert nicht benötigte Esswaren hinbringen und kostenlos entnehmen können. Andererseits sollen die Kühlstationen je nach Liefermenge modular erweiterbar sein, sodass auch überschüssige Waren aus Handel und Gastronomie darin Platz finden. Das Projekt wird vom Verkehrsministerium und der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt.

Initiativen gegen Resteverschwendung

Die UrbanFoodSpots sollen eine Ergänzung zu vorhandenen Maßnahmen sein, mit denen von verschiedenen Seiten gegen die Missstände vorgegangen wird. So übernehmen Sozialmärkte und Initiativen wie die Wiener Tafel einer Studie des Ökologie-Instituts zufolge bundesweit rund 11.000 Tonnen Lebensmittel aus Handel, Industrie sowie Landwirtschaft, um sie auf die Teller armutsgefährdeter Menschen zu bringen. Auch private Initiativen engagieren sich gegen die Resteverschwendung.

In Wien wird täglich jene Menge an Brot als Retourware vernichtet, mit der die zweitgrößte Stadt Österreichs, das ist Graz, versorgt werden kann.

Eine der Bekanntesten ist Foodsharing, das 2013 von der Wiener Tafel und dem Lebensministerium nach einer Idee des deutschen Filmemachers Valentin Thun ("Taste The Waste") gegründet wurde: Über eine Online-Plattform mit mittlerweile über 110.000 Nutzern im deutschsprachigen Raum werden nicht gebrauchte, noch genussfähige Nahrungsmittel zur Abholung angeboten.

Alternativ können die Esswaren auch in so genannten "FairTeilern", Kühlschränken in Amtshäusern, Restaurants oder Geschäften wie der BioWerkstatt im ersten Wiener Bezirk deponiert werden. Dort landen auch jene Lebensmittel aus 500 Betrieben, die österreichweit 984 "Foodsaver" aktiv vor der Tonne retten. Sofern die Qualität passt - denn das ist den ehrenamtlichen Essensrettern und Betreibern der Einrichtungen wichtig: "Wir prüfen die Waren auf ihr Ablaufdatum und ob sie geöffnet wurden", erklärt BioWerkstatt-Inhaberin Michaela Russmann, "Offenes wird extra kontrolliert und je nach Einschätzung weggeworfen oder nicht. Offene Teepackerl finden wir in Ordnung, offene Chips nicht." Bedienen kann sich jeder, der die Lebensmittel braucht. So die Theorie.

In der Praxis allerdings wird mit diesen Maßnahmen nur ein Teil der potenziellen Zielgruppe angesprochen. So muss bei Sozialeinrichtungen oftmals ein Einkommensnachweis erbracht werden, und auch die FairTeiler sind nicht jedermanns Geschmack: "Menschen, die zu uns kommen, sind zu 90 Prozent eher unangenehm berührt. Sie fragen ungern, ob etwas im Fair-Teiler liegt", hat Russmann festgestellt. Ähnliches hat auch Maria Kalleitner-Huber in Gesprächen mit Nutzern bemerkt: "Für einige Menschen stellt es eine Hürde dar, in ein Restaurant zu gehen und Waren aus einem Kühlschrank zu nehmen, ohne etwas zu konsumieren", weiß sie. Genau da möchten die UrbanFoodSpots zusätzlich mir ihrem System die Zielgruppen bedienen, die derzeit nicht abgedeckt sind und so die Lebensmittelrettung auf eine breitere Basis stellen.

UrbanFoodSpots - oder wie auch immer sie heißen werden - sollen für etwas stehen: für das Ziel von uns allen, den Wert von Essen zu transportieren und die Lebensmittelverschwendung nachweisbar zu reduzieren.

Maria Kalleitner-Huber

Um Letzteres zu gewährleisten, war es den Forschern wichtig, potenzielle Nutzerinnen und Nutzer von Anfang an in den Design-Prozess der UrbanFoodSpots einzubeziehen: "Der Knackpunkt ist schließlich: Werden die Menschen das System annehmen?", so die Projektleiterin, die in der kürzlich abgeschlossenen Erhebungsphase deren Anforderungen, aber auch Sorgen erhoben hat. Von Vandalismus bis hin zur Angst vor Vergiftung reicht dabei die Palette. Welche Lebensmittel dürfen in die UrbanFoodSpots? Wie stellt man sicher, dass die Waren in Ordnung sind? Was passiert, wenn etwas passiert? Und wie entsteht eine lebendige Community um die Spots? Diesen Fragen widmet sich das Forscherteam in der Konzeptionierungsphase genauso wie den rechtlichen sowie ökologischen Aspekten.

Einige Fragen sind noch offen

"Wir möchten so wenig Hürden wie möglich einbauen", betont Kalleitner-Huber, "aber eine gewisse Regulierung wird es brauchen." Das haben die Forscherinnen nicht nur im Laufe der Erhebung herausgefunden, auch eine aktuelle Entwicklung bestätigt diese Entscheidung: In Berlin stehen derzeit einige öffentlich zugängliche Fair-Teiler der Foodsharing-Initiative vor der Schließung, weil die Lebensmittelämter unhygienische Zustände dokumentiert haben. Damit das in Wien nicht passiert, müssen zusätzliche Maßnahmen und Regelungen bezüglich Qualität sowie Zustand der Lebensmittel getroffen werden. "Ursprünglich hatten wir auch an eine weitgehende Eigenverantwortung der User wie bei den FairTeilern gedacht", so die Expertin des Ökologie-Instituts, "aber wir haben festgestellt, dass es eine geregelte Eingangskontrolle der Waren sowie eine Aussortierung möglicher nicht brauchbarer Lebensmittel geben muss." Für die UrbanFoodSpots sollen sich deshalb Institutionen oder eine zentrale Stelle verantwortlich zeichnen, die den Lebensmittelunternehmen-Status besitzen. Inwieweit auch die Nutzerinnen und Nutzer Aufgaben wie das Reinigen der Kühlstationen oder die Annahme der Waren übernehmen können, ist noch offen.

Bis 2017 sollen diese Punkte in Zusammenarbeit mit den Experten von Sozialeinrichtungen und Foodsharing geklärt sowie Kooperations- und Finanzierungs-Partner für die nächste Phase gefunden werden. Dann gilt es Prototypen zu bauen und diese in Wien auszuprobieren. "Später ist das Konzept auch auf andere Städte übertragbar", sieht Kalleitner-Huber das Potenzial, und betont: UrbanFoodSpots sollten mehr sein als Kühlstationen an öffentlichen Plätzen. "UrbanFoodSpots - oder wie auch immer sie heißen werden - sollen für etwas stehen", stellt die Projektleiterin klar, "für das Ziel von uns allen, den Wert von Essen zu transportieren und die Lebensmittelverschwendung nachweisbar zu reduzieren."

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (3)

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1947

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (4)

YCW - Englands JOC

London, Clampham-Road 106, 10 LThr abends, im August 1947. Drei Tage lang war ich unterwegs und nun stehe ich hier vor der Zentrale der Young Christian Workers, der englischen christlidien Arbeiterjugend. Das Haus ist kein Prunkbau. Durch den dunklen Hausflur gehe ich hinauf in den ersten Stock, zu einer Tür, hinter der Schreibmaschinen klappern. Ein wenig bin ich aufgeregt. Wen werde ich antreffen? Fast zwei Monate soll ich doch hier verbringen. Etwas zaghaft klopfe ich an. „Yes, come in“. Ein hellerleuchteter Raum. Ein paar Burschen sitzen in Hemdärmeln an Schreibmaschinen, die mit ein

1954

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (5)

Eine Schöpfung der österreichischen Medizin

Mag es im allgemeinen zweckmäßiger sein, dei sich nicht der Tagespresse bei Erörterung ärzt- Ar licher Fragen zu bedienen, so soll doch ein Ti weiterer Leserkreis auch von den bereits fest- Inj stehenden Fortschritten der Medizin in großen ser Zügen unterrichtet werden. Dies trifft besonders als für Arbeitsgebiete zu, die in den Bereich der ma Gesundheitsbetreuung des ganzen Volkes fallen, de und vor allem dann, wenn gerade die öster- Mi reichische Medizin dabei auf eine besonders mi verdienstvolle Leistung hinweisen kann. piImpfungen sind eine Angelegenheit, die heut- zutage weiteste

1956

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (6)

Nachklnge...

Die Automobilausstellung, die im Rahmen der Wiener Frühjahrsmesse stattfand, war trotz des ausgesprochen ungünstigen Wetters, das heuer über die ganze Dauer dieser prominenten Veranstaltung der Wirtschaft herrschte, gut besucht. Das Interesse an dieser alle zwei Jahre stattfindenden Fahrzeugschau, die vom Moped bis zum Achttonnen-Lkw. alles brachte, was in Oesterreich erzeugt wird oder zu bekommen ist, war nach v/ie vor sehr groß.Die Zubehörindustrie, die ebenfalls ausstellte, hatte überraschenderweise diesmal nichts Besonderes zu bieten. Man ist sonst von ihr gewöhnt, daß sie zu

1958

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (7)

Eine neue Geheimwaffe

In der amerikanischen Zeitschrift „Sociology 6nd Social Research“ las ich vor einiger Zeit die folgende selbstbewußte Prophezeiung: „Da wir imstande sind, Pflanze und Tier uns dienstbar zu machen, da wir den Lauf der Flüsse lenken und... die Temperatur im Inneren unserer Behausungen beliebig zu regulieren vermögen, muß man logischerweise auch annehmen, daß es • uns gelingen wird, die Willensimpulse der Menschen zu verändern.“Vor einem Vierteljahrhundert hätte eine solche Behauptung noch als pure Spekulation gelten müssen. Seither jedoch haben die „Wissenschaften vom

1960

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (8)

Die Gestaltung akustischer Apparate

Der Bereich der akustisch-technischen Gebrauchsgegenstände ist sehr groß. Es ist schwierig, all diese Geräte im Hinblick auf die Formgebung auf einen Nenner zu bringen. Angefangen vom Rundfunkempfangsgerät, über Plattenspieler, Magnetophon, Diktaphon bis zum Schwerhörigengerät und Telephon ist alles hier einzureihen. Auch große Anlagen zur Tonübertragung, wie sie etwa in Kinos gebaut werden, fallen theoretisch in diesen Bereich. Jedoch kann der Formgeber in diesen Fällen kaum auf die äußere Form der Geräte Einfluß nehmen, da solche Anlagen fast vollständig eingebaut sind.Die

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (9)

ÖROP und die Bescheidenheit

Es gehört zu der Eigenart zahlreicher Österreicher, gerade den heimischen Erzeugnissen gegenüber eine gewisse Skepsis an den Tag zu legen. Dies ist um so verwunderlicher, als der Österreicher immerhin Patriot ist, wenn auch ein Patriot mit sehr viel Selbstkritik, was ihn vielfach geradezu ünpatriotisch erscheinen läßt. Diese Skepsis ist aber gerade eine Art Garantie dafür, qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten, und daher ist gerade die abwartende Haltung österreichischen Produkten gegenüber, seien es nun Industrie- oder Handwerkserzeugnisse, wenig am Platz. Dazu kommt noch, daß

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Kein Bedarf für Bauernsorgen

Die Lebensmittelversorgung funktioniert seit Jahren wieder reibungslos. An manch nahrhaften Erzeugnissen ist vorübergehend sogar Überfluß vorhanden. Erdäpfel, Roggenbrot und fettes Fleisch etwa sind eben jetzt nicht mehr so gefragt wie einst zu Zeiten der „Normalverbraucher“. Und die Milch hat große Konkurrenz auf dem Getränkemarkt. Daß sie weit billiger ist als selbst Soda- oder Mineralwasser, macht kaum Eindruck auf den Konsumenten von 1960., Wenn auch der Bauer in dieser Wirtschaftswunderwelt leben und verdienen will, muß er sich selbst umstellen, so rät man ihm oder — weil

1962

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (11)

Möbel, made in Austria

Kunde behandelt werden und nicht als genormter „Planverbraucher“, so hat er allen Grund, den Bestand tausender Einzelhandlungen zu bejahen und zu wünschen, weil er nur dann seine freie Konsumentscheidung mit Erfolg durchzusetzen vermag. Käme es wieder zu Krisenerscheinungen, so wissen wir aus leidvoller Erfahrung, wie sehr die Bevölkerung auf diese bewährten Kleinfirmen angewiesen ist, die auch in der Stunde der Not und bittersten Erniedrigung dank der großen Opfer und der braven und tüchtigen Frauen, die ihre Männer hervorragend vertreten haben, das Leben überhaupt ermöglicht

1964

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (12)

Aus eigenem Grund und Boden

Bei den jährlichen Messeveranstaltungen kommt die bedeutende Rolle der Land- und Forstwirtschaft als Käufer und Auftraggeber der Wirtschaft am deutlichsten zum Ausdruck. Landwirtschaftsminister Dr. Schleimer hat daher bei der Eröffnung der Welser Messe mit Recht darauf hingewiesen, daß 88 Prozent der Gesamtausgaben der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Österreich der übrigen Wirtschaft zufließen. Im Jahre 1963 hat die Landwirtschaft für den Ankauf von Maschinen und Traktoren, die im Inland erzeugt wurden, 1,5 Milliarden Schilling ausgegeben. Dazu kommen 1,2 Milliarden für

1965

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Eine Raumordnung steht bevor

Über Architektur und Stadtplanung ist in den letzten Jahren eine breite öffentliche Diskussion aufgekommen; ein verwandtes Gebiet von einschneidender Bedeutung hat bisher wenig Interesse gefunden.Besonders seit dem zweiten Weltkrieg verstärkt sich die Tendenz, das der Orts- und Stadtplanung übergeordnete Gebiet, also die Planungsangelegenheiten eines ganzen Staates, wissenschaftlich zu bearbeiten. Entscheidungen, die bislang die reine Domäne von Politikern waren, werden mehr und mehr von Fachleuten beeinflußt. Die — nun einmal so benannte — „Raumordnung“ bedient sich aller

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Politische Aufforstung

SCHLOSS EICHBÜCHL — ein Name, der dem politisch durchschnittlich, das heißt wenig interessierten und durchschnittlich, das heißt schlecht informierten Österreicher wenig sagt. Allenfalls kennt man das acht Kilometer von Wiener Neustadt entfernt bei Katzelsdorf gelegene Schloß von Sonntagsausflügen.Würde des Österreichers Sinn für Geschichte nicht um so geringer, je kürzer diese zurückliegt, würde der Geschichtsunterricht an österreichischen Schulen nicht weit vor der gefürchteten Schwelle zur Zeitgeschichte haltmachen, kurz, in einem seiner selbst bewußten und sicheren

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (15)

Durch Leistung europareif

„Die Furche“ hat anläßlich der Internationalen ICSID-Ausstellung im September bereits über die neu geschaffene Institution „österreichisches Zentrum Produktform“ berichtet. Am 26. September 1965 wurde in der neuen Halle im Garten des Palais Liechtenstein nunmehr die erste Schau österreichischer Produkte durch den Präsidenten der Wiener Handelskammer, Kommerzialrat Karl Lako-witsch, eröffnet.Die diesjährige Österreichwoche stand unter dem Leitwort „Durch Leistung europareif“, und dieses Leitwort gilt auch für das österreichische Zentrum Produktform, das nunmehr mit der

1971

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (16)

Warum rollten die Traktoren?

Es ging um mehr und auch um anderes als nur um den Milch- preis und das Dieselöl. Momentan mögen sich die Bauern am Ballhausplatz kalte Füße geholt haben. Aber mit einer „Kapi- tulation der Belagerten” konnte ohnedies niemand rechnen. Auf längere Sicht war die Demonstration der niederösterreichischen Bauern in Wien am Vormittag des 19. März bestimmt ein Erfolg, zunächst vielleicht in dem Sinn, daß die Bauern mit ihrem disziplinierten Auftreten Sympathien gewonnen haben und dies wohl auch merkten. Zu Verhandlungen gehört auch ein guter Klima und ein Selbstgefühl auf beiden Seiten. Erstaunlicherweise scheint dieses Klima trotz des Kraftaktes der Bauern nicht schlechter, sondern eher besser geworden zu sein. Das war, wenn man will, das kleine österreichische Wunder dieses denk- wtirdigen Tages

1973

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (17)

Überleben in der Flut

Früher galten Schulen und Hochschulen als wichtigste Kontaktstellen zur literarischen Produktion: Hier wurde besonders wirksam auf Neuerscheinungen aufmerksam gemacht — und zugleich auf dauerhaft Gültiges. Maßstäbe zur Beurteilung geistiger Güter wurden vermittelt. Bildungsmedium war das Buch vor allem deshalb, • weil es als Wertträger angefordert wurde. Die Bücherproduktion war überschaubar und konnte komplett und ruhig beurteilt werden. Rezensenten wie Lehrende nahmen sich genug Zeit dafür.Selbst auf wissenschaftlichen Spezialgebieten, mehr noch im allge-mein-interessierenden

1974

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (18)

Zwecksprache Werbedeutsdi

Dieser Sommer findet bislang nur auf den Plakatwänden statt, denn statt Coca-Cola kam der Regen dem großen Durst zuvor, die Bombenerfrischung kommt statt von Schartner von oben, und die Autofahrer lechzen keineswegs nach der bananensüßen Frische, sondern kurbeln die Fenster hoch und stellen ihre Mantelkragen auf. Getränkewerbung im Sommer 1974 — bislang ein Desaster. Und wessen Blick eine der meterhohen Seiko-Uhren streift, der muß zweimal hinschauen, um festzustellen, daß die Wassertropfen auf dem Uhrenglas photographiert sind, denn die echten, vom Regen stammenden Tropfen sind viel

1975

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (19)

Im „Zwetschkenkern“ ist Gift

Giftmüllskandal? Möglich, aber irgendwo in Deutschland oder in den USA. Bei uns in Österreich kann so etwas nicht passieren. Tatsächlich? Nun, es ist auch hier schon etwas passiert, man erfährt nicht genau, was. Die Vertuschungsmaschinerie hat wieder einmal perfekt funktioniert. Es soll sich um 100 bis 150 Tonnen höchstgiftiger Cyanid-Abfälle — genug, um die Einwohner von ganz Österreich auzurotten — gehandelt haben, die auf eine offene Deponie gebracht worden sind und das Grundwasser verseucht haben. Die Informierten, daraufhin angesprochen, dementieren zwar nicht, aber verweigern jede nähere Auskunft.

1979

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (20)

Wiederbelebung eines alten Hauses

Jahrelang wurde darüber diskutiert, ob das Amerlinghaus im Wiener Spittelbergviertel demoliert werden sollte. Oder für welchen Zweck man es sanieren und revitalisieren konnte. Die Lösung, die gefunden wurde, war sicher nicht die billigste, nützt dafür aber auch vielen Menschen. Es entstand mit Gemeindemitteln ein Kommunikationszentrum mit Jugendklub, Kindergarten und anderen Aktivitäten.

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (21)

Wege in die Zukunft

Vorige Woche hat in Wien der erste Weltkongreß zum Thema „Alternativen und Umwelt“ stattgefunden. Es ist unmöglich, über all das zu berichten, was in diesen drei Tagen vorgetragen worden ist, worüber in den sieben Arbeitskreisen im einzelnen diskutiert wurde. Die Fülle der Anregungen und Informationen war einfach zu groß. Daher möchte ich mich darauf beschränken, ein paar Eindrücke wiederzugeben.

1987

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (22)

Die neuen Wunderkästen

Die Möglichkeiten der „futuristischen“ Informationsgesellschaft sind bereits heute weitgehend Realität. Der Lebensbereich, in dem wir von dieser Informatisierung am unmittelbarsten bereits betroffen sein könnten und teilweise sogar schon sind, ist das Büro in seinen verschiedenen Verantwortungsebenen und Erscheinungsformen.Die Technologie zur Informatisierung des Büros ist weitgehend vorhanden (was nicht heißen soll,daß hier nicht noch mit ganz erheblichen Weiterentwicklungen zu rechnen sein wird); viele Menschen könnten bereits jetzt und vielfach erstmals in diesem Bereich mit

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (23)

Öko-Lackierung auf Mist bauen oder Mülldesinfektor - Firmen ihre Zukunft

300 bis 400 Kilogramm Müll fallen in industrialisierten Ländern pro Kopf im Jahr an. Wohin damit? Auf die Mülldeponie, wo die Uberreste unseres Wohlstandes still vor sich hin verrotten.Jahrzehntelang haben wir die Umwelt wie ein Stiefkind behandelt. Die Wirtschaft produzierte und produzierte, und wir konsumierten. Der „saure“ Regen ist nur ein Synonym für die Tatsache, daß die Umwelt aufgrund zahlloser Schadstoffe gänzlich durcheinander geraten ist.Diese Schandflecke der Industrienationen, die die „Grünen“ nach wie vor auf die Barrikaden treiben, haben sich Firmen längst

1989

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (24)

Neue Trends in der Küche

Ich würde ja gerne auf gesunde Ernährung achten, aber unsere Lebensmittel sind so vergiftet, daß es ja wirklich gleichgültig ist, was man ißt und trinkt!“ — ein häufiger Stoßseufzer unserer Zeit, wenn es ums Essen und Trinken geht. Ist die Lage wirklich so ernst oder machen wir es uns nicht nur sehr leicht mit dieser Argumentation? Auf die Schadstoffbelastung haben die meisten Menschen keinen Einfluß, dafür sind die „anderen“ verantwortlich. Würden wir uns eingestehen, daß das Hauptproblem bei der Zusammenstellung, Auswahl und Zubereitung von Lebensmitteln liegt, läge die

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (25)

Wer Umwelt verbraucht, soll zahlen

Soll Umweltpolitik nur Schäden reparieren oder auch steuernd eingreifen? Genügt das Prinzip „Auflage und Kontrolle"? Was bringt ein „Emissionszertifikat“? Die wahltaktisch motivierten Sprechblasen mancher Politiker sind jedenfalls nicht nur zuwenig, sondern auch teilweise überholt.

1991

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (26)

WO KEIN WILLE, DA IST AUCH KEIN WEG

Die Bank of Credit and Commerce International (BCCI) sorgte im Frühjahr dieses Jahres für Schlagzeilen. Die Erschütterung über ihren skandalumwitterten Zusammenbruch ist groß gewesen. Immerhin war sie die bedeutendste Bank auf der südlichen Hemisphäre und auch in den „alten" Ländern, wie zum Beispiel Großbritannien, haben Tausende Gewerbetreibende sich ihr anvertraut.Aufsehenerregender jedoch als ihr Zusammenbruch, dessen Gründe nicht geklärt erscheinen, ist ihre Entwicklung: Die BCCI wurde 1972 gegründet und wurde 1983 von „Euromo-ney " am zweiten Platz der Banken

1992

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (27)

„WIR BRAUCHEN EINE DACHMARKE FÜR FLEISCH"

FURCHE: Herr Minister, wenn Sie in einem Restaurant ein Schnitzel oder Steak bestellen, welches österreichische Qualitätsfleisch bevorzugen Sie ?LANDWIRTSCHAFTSMINISTER FRANZ FISCHLER: Je nachdem ob es ein Schnitzel oder ein Steak ist. Ich esse normalerweise ein Schweinsschnitzel, sehr selten ein Kalbsschnitzel, beim Steak bin ich einer, der Rindersteak bevorzugt. Beim Rindfleisch würde ich zum Beispiel ein Steak von einem Almochsen bevorzugen. Beim Kalbfleisch bin ich ein Lokalpatriot. Hier gibt es schon seit langem ein Markenfleischpro-gramm, das „Tiroler Vollmilchkalb". Das sind

1995

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (28)

Wirklich Feinkostladen Europas?

Größeres Angebot, billigere Preise: So machte man den EU-Beitritt für Osterreich schmackhaft. Und wie schmecken nun EU-Kost und Heimisches im Vergleich?

1997

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (29)

Computerdienste aus dem Oko-Dorf

Sinkende Preise, schrumpfende Einkommen prägen das Geschehen in der Landwirtschaft. Viele Bauern resignieren. Aber viele, wie etwa jene in Eschenau, versuchen es mit neuen Ansätzen, neuer Technologie ...

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (30)

Leben in einer bequemen Anonymität

Das Problem der neuen Technologien ist nicht die Bewältigung der Unmengen von Daten und Informationen. Die wirkliche Herausforderung liegt in der Verschiebung von „Verantwortung”.

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (31)

Zwischen Biokost und Fast food

Unterschiedliche Tendenzen im Verbraucherverhalten registriert der Österreichische Lebensmittelbericht, der heuer erstmals veröffentlicht worden ist (siehe furche 36/1997). Einerseits wird eine wachsende Nachfrage nach frischen Lebensmitteln und nach Bioprodukten registriert. Bauernmärkte und Ab-Hof-Verkauf kommen gut an. Bioprodukte haben ihren Weg in die Be-gale von Supermärkten gefunden.Auf der anderen Seite werden immer mehr verzehrfertige Gerichte nachgefragt und die heimische Erzeugung von Lebensmitteln gerät unter massiven Druck der internationalen Konkurrenz.Dieser Effekt dürfte

2001

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (32)

Der Kunde ist König, auch der Bedürftige

Caritas&Markt heißt ein neuer Laden in Graz. Dort gibt es ganzbillig alles, was die Konsumbranche verschmäht, obwohl es nochverwendbar wäre.

2005

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (33)

Inhalts-Manna aus der Pfingstmaschine

Die Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) haben ungeahnte Räume eröffnet, in denen sich die Inhalte allzu leicht verlieren. Doch geht es den Menschen überhaupt um Inhalte/Contents? Und was ist mit denen, die von diesen Technologien abgeschnitten sind? Der Philosoph Peter Sloterdijk und Peter A. Bruck, "spiritus rector" der dieswöchigen Wiener Vorbereitungskonferenz "ICT & Creativity" für den UN-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft im November in Tunis, haben über das "Inhalte-Loch" und die digitale Kluft debattiert.Peter A. Bruck: Wenn man die Zukunft der

2009

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (34)

Lust und Zwang der Wegwerf-Gesellschaft

Eine Studie bekräftigt: Kaufen soll auch Sinn stiften. Die Konsumenten werden anspruchsvoller, gekauft wird lustvoller, aber nicht weniger. Die Kehrseite ist "Wohlstandsmüll": Weggeworfene Lebensmittel und Handys.Schuhmacher J. zuckt mit den Schultern. Die Frage, wie die Geschäfte stehen, quittiert er mit einer kurzen Antwort: mal besser, mal schlechter. Zu tun habe er immer. Die Regale sind voll mit repariertem oder noch beschädigtem Schuhwerk, mal war's der Absatz, mal die Sohle. Zurzeit würden wieder eher mehr Menschen ihre Schuhe zur Reparatur bringen, anstatt sie gleich wegzuwerfen;

2011

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (35)

...und was essen Sie?

Das Essen ist noch eine private Sache - aber die Auswahl der Lebensmittel ist es nicht mehr. Die Wahl der Speisen ist mitentscheidend für Klimawandel und Ressourcenverbrauch.Es steckt ja schon im Namen, Bio ist gut für die Umwelt. Bio zählt zum gehobenen Lifestyle, Bio-Art ist als Kunstbegriff etabliert, selbst Bio-Metzgereien für Hunde sind schon eröffnet. Wer sich biologisch ernährt signalisiert Umweltbewusstsein, hohe Naturverbundenheit aber auch besseres Wissen, wie und was Nahrung sein soll.Essen ist Privatsache, nirgendwo ist der Mensch so impulsgesteuert und so uneinsichtig wie

2013

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (36)

Sozialmärkte: Hilfe oder Stigma?

Sind Supermärkte für Arme eine geniale Idee, weil sie soziale Not und Lebensmittelüberschüsse gleichzeitig reduzieren? Oder zementieren sie unwürdige Zustände ein? Ein kleiner Überblick.Sozialmärkte gelten als Erfolgsmodell: Firmen werfen weniger Nahrungsmittel auf den Müll, ärmere Menschen können günstig einkaufen. Und ihre Zahl nimmt zu: Mittlerweile gibt es laut RegioData 40 Sozialmärkte in Österreich. Doch die Medaille hat zwei Seiten: Probleme wie Überproduktion und Armut werden nicht an der Wurzel gepackt. "Prinzipiell gehen sie auf die Not ein, es wäre zynisch, das nicht

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (37)

Selbstversorger: Keine Dogmatiker, sondern Idealisten

Ein junges Paar ist aufs Land gezogen, um sein Essen selbst anzubauen. Seine Vision: ein regionales Selbstversorger-Netzwerk.

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (38)

Unser täglich Brot im Mistkübel

Felicitas Schneider von der BOKU Wien über die Lebensmittelmassen im Müll, das verloren gegangene Gespür der Konsumenten - und ihr Rezept zur Abfallvermeidung.Früher galt es als Frevel, auch nur ein kleines Stück Brot wegzuwerfen. Heute landet die Hälfte aller Lebensmittel im Müll, behaupten zumindest Valentin Thurn und Stefan Kreutzberger im Vorwort ihres Buches "Die Essensvernichter“ (Verlag Kiepenheuer & Witsch), das im Zuge des Kinofilms "Taste the Waste“ 2011 erschienen ist. Felicitas Schneider beschäftigt sich seit Jahren an der Universität für Bodenkultur in Wien mit

2015

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (39)

Von Hilfsempfängern zu Experten

Zwei steirer haben ein system entwickelt, das die lebensqualität vonMenschen mit Behinderung revolutionieren soll: Es befähigt dieBetroffenen, ihre Zufriedenheit in diversen lebensbereichen zuevaluieren.

2017

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (40)

Schwere Kost für MUTTERERDE

Wie kann man Konsumenten davon überzeugen, dass biologischproduzierte Nahrung besser für ihre Gesundheit und für das Weltklimaist? Projekte zeigen den Weg.

2018

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (41)

Wo Methan und Honig FLIESSEN

Auf den Salomon-Inseln, die vom globalen Klimawandel am stärkstenbetroffen sind, haben Bürger die Klimainitiative ergriffen. Mitgroßem Erfolg. Eine Reportage.

2019

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (42)

Plastik in Mensch und Meer

Warum die Debatte zum Plastikkonsum so emotionalisisert -- und welche Rolle "Ökofluencer" dabei spielen.

Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (43)

Zwischen Ablenkung und Resilienz: Wie ein gesundes Leben führen?

Was ist zentral für seelische Gesundheit? Ein Leben mit einem inneren Ja, meint der Neurologe und Coach Wolfgang Lalouschek. Gedanken vom „Naturpark Auszeit Symposium“ St. Lambrecht.

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Plastik, Plutonium und Ozonloch

Der Schutz der Ozonschicht war erfolgreich, auch die globale Plastikkrise ist leicht lösbar. Ein wirklich drängendes Umweltproblem ist jedoch kaum präsent: die Verseuchung durch Altlasten, die tatsächlich zum Fürchten sind.

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Ein Garten für die Heilung

Therapiegärten sollen das körperliche und seelische Wohlbefinden steigern und Menschen in schwierigen Lebensphasen eine neue Aufgabe geben. Ein Lokalaugenschein.

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Essen aus der Tonne

In Österreich werden jährlich 207.000 Tonnen genießbare Lebensmittel weggeworfen. „Containerer“ wollen das nicht hinnehmen und fischen deshalb im Müll.

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Intransparenz mit System

Über unseren Teller können wir die Welt gestalten – wenn wir wissen, was darauf landet. Doch genau dieses Wissen wird uns Konsumenten häufig verwehrt. Ein Gastkommentar.

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Schulen in Österreich: Der feine Unterschied

Gibt es ein Geheimrezept für die gute Schule? Was müssen Kinder lernen, um sich in der Welt behaupten zu können? DIE FURCHE besuchte zwei preisgekrönte Bildungsstätten in Wien und Oberösterreich, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

2020

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Ulrike Guérot: „Uns wird das Denken abgenommen“

Fragwürdiger Freiheitsbegriff, Unmündigkeit durch Digitalisierung und Versuche, gegen die neue Rolle der Frau vorzugehen: Wie anti-aufklärerisch ist unsere Gegenwart? Ein Gespräch mit der Politikwissenschafterin Ulrike Guérot.

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Leonore Gewessler: „Mit Verzicht fange ich wenig an“

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler über Flugpreise, unser Wirtschaftssystem als größten Klimatreiber und die immer lauteren Vorwürfe an die Grünen, sich von der ÖVP erdrücken zu lassen.

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Medien über Corona: Zwischen Panikmache und Aufklärung

Corona in den Medien: "Welt-Virus-Krise“, „Der unsichtbare Feind“, „Corona-Crash“ – gefühlt wird dieser Tage die Apokalypse verkündet. Warum diese Untergangsszenarien? Eine Annäherung an ein mediales Phänomen.

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Corona-Krise: Lob der Distanz

Abstand-Halten ist das Gebot der Stunde, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Der aktuelle Krisenmodus ist ein sozialer Stresstest, aus dem einige Lehren zu erwarten sind.

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Corona-Krise macht Fresslust

Der Wirtschaftseinbruch durch die Covid-19-Pandemie wird tiefer sein als jener der Finanzkrise 2008. Er wird zu Konzentrationsprozessen, Schulden und Ungleichheit führen. Es gäbe aber auch die Möglichkeit, schädliche Entwicklungen der Ökonomie zu ändern.

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Schule und Corona: Das Leben ist wichtiger als der Lehrplan

In Krisen ist das Kindeswohl oberste Pflicht. Auch kann E-Learning normalen Schulbetrieb nicht annähernd ersetzen. Wer trotzdem Tests oder die Matura plant, handelt sozial ungerecht und pädagogisch unverantwortlich, meint Stefan Hopmann. Ein Gastkommentar.

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Die Funken der Genügsamkeit

Der Gedanke der Autarkie, der Nutzung lokaler Ressourcen und der Nachhaltigkeit von Warenproduktion ist nicht neu. Umso mehr Zulauf verzeichnen derzeit Initiativen, die schon vor der Pandemie für Lokalisierung warben.

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Menschen ohne Internet: Die verwehrte Chance

Das Internet ist in der Corona-Krise für die meisten Menschen ein Segen. Dennoch haben 1,6 Millionen Österreicher(innen) den digitalen Anschluss verpasst. Ein Einblick in die Offline-Welt.

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Literatur in Zeiten von Corona

Viel wurde in den letzten Wochen über die „Kulturnation" gesprochen, wenig wurde für die Kulturschaffenden getan. Wie geht es denn der Literaturbranche?

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Alles eine Frage des Geschmacks

Der Lebensmittelwissenschaftler Klaus Dürrschmid erforscht den Zusammenhang zwischen Corona und Geschmacksblindheit. Und er empfiehlt, die Zunge verstärkt als Glücksboten zu nützen.

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Hartmut Rosa: "Wir verlieren durch Corona soziale Energie"

Die dahinrasende moderne Welt wurde durch ein Virus ausgebremst. Geht ihr dadurch die soziale Energie und Spannkraft verloren? Der Jenaer Soziologe Hartmut Rosa über eine Gesellschaft im Quasi-Burnout, aktivierende Proteste, das Virus als Unverfügbarkeitsmonster und die Sehnsucht nach Nähe.

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Corona: Eingesperrt im Pflegeheim

Um Pflegeheimbewohner vor dem Corona-Virus zu schützen, hat man sie daran gehindert, die Häuser zu verlassen. Wer darf entscheiden, ob Menschen isoliert werden? Und wieso wird darüber nicht mehr gestritten? Eine Imagination.

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Schulstart im Corona-Herbst

Mit welchen Erwartungen gehen Eltern, Lehrkräfte und Politik ins neue Schuljahr? Und wie wirkt der Lockdown nach? Eine crossmediale Debatte mit Sibylle Hamann, Thomas Krebs und Elisabeth Fröhlich über digitale Kompetenzen, Erschöpfung, Outdoor-Unterricht und die neue Schule nach Corona.

Corona: Wir, die Kontaktlosen

Die Corona-Maßnahmen haben uns viele Formen der Nähe genommen. Das stört den menschlichen Umgang miteinander radikal. Höchste Zeit für ein Umdenken.

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Virale Barrieren

Wie geht es jenen, die schon vor Corona am Rand von Gesellschaft und Arbeitsmarkt standen? Was ist mit denen, die auch fernab der Pandemie mit Einschränkungen kämpfen? Über die Rolle von Menschen mit Behinderungen bei politischen Entscheidungen.

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Corine Pelluchon: „Philosophie der Ernährung“

„Nasse Märkte“, Schlachthöfe und Nerzfarmen sind mit der Verbreitung von Corona assoziiert: Die Pandemie stellt den Umgang mit Tieren und unsere Essgewohnheiten in Frage. Corine Pelluchons „Philosophie der Ernährung“ kommt da gerade recht.

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Corona: Die Krise als Wahrheitsmoment

Corona stellt das Wirtschaftssystem und unseren Lebenswandel auf den Prüfstand. Die Diskussion über künftige Kursveränderungen muss von einer gewichtigen Frage ausgehen: Was ist von Wert?

2021

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Tim Parks: „Es gibt nur scheinheilige Rhetorik“

Tim Parks hat 35 Jahre an einer Mailänder Hochschule gelehrt. Der englische Schriftsteller über die grassierende „Copy-­paste“-Mentalität und seinen tiefsitzenden Uni-Frust.

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Naturschneegebiete: Wo Schnee nicht aus Kanonen schießt

Wenn die eigene Existenz an das Überleben eines winzigen Liftbetriebes geknüpft ist, gilt es zu kämpfen. Doch bereits vor der Pandemie blieben die Schlepper am Stoderzinken stehen.

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Impfpolitik und Corona: Lückenhafte Priorisierung

Wer wo wann und warum geimpft wird, ist in Österreich intransparent, sagen Impfpolitikforscherin Katharina T. Paul und Medizinpolitologe Christian Haddad. Ein Interview über föderalistische Stolpersteine, die Rolle von Lobbyisten und nicht einhaltbare Versprechungen.

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"Die Welt erklären" mit Peter Klimek und Andreas Sator

Kompliziertes verständlich machen: Darum geht es sowohl dem Komplexitätsforscher und Politikberater Peter Klimek als auch dem Journalisten und Podcaster Andreas Sator. Ein Gespräch über Ansteckung, Verschwörung, Idealismus, Dankesbriefe und die Vorzüge des Hörens.

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„Bullsh*t Jobs“: Nieder mit der Effizienz!

Die beste Art, sich untüchtig zu machen, bestehe darin, sich nur noch an Effizienz auszurichten, schrieb David Graeber in seinem Buch „Bullsh*t Jobs“. Wie kann das sein? Eine Relektüre.

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Alexander Filipović: „Menschen wollen den Algorithmus“

Nachrichten werden heute vorwiegend via Smartphone oder Laptop rezipiert. Und immer weniger durch Journalisten sortiert. Ein Gespräch mit dem Medienethiker Alexander Filipović.

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Jutta Allmendinger: Kinder verlieren Bildung und Vertrauen

Das Schuljahr soll wiederholt werden, sagt die Soziologin Jutta Allmendinger. Kinder und deren Bildung haben in der Pandemie keine große Wertigkeit gehabt. Ein Interview über Vertrauensverlust, gesellschaftspolitische Narben und Retraditionalisierung.

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Guido Palazzo über gutes Führen: „Marc Aurel hätte heute Probleme“

Unternehmensethiker Guido Palazzo beschäftigt sich mit (un)ethischem Verhalten und der „dunklen Seite der Macht“. Ein Gespräch von Volkswagen über Sebastian Kurz bis zum Mond.

2022

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Klimakrise: Ich allein für das 2-Grad-Ziel?

Die Klimakrise darf nicht auf die Schultern der Individuen abgewälzt werden. Denn wirksamer Wandel beruht auf kollektiven Impulsen und neuartigen Netzwerkeffekten.

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Ilona Otto: „Wir könnten Vorreiter sein“

Sozialforscherin Ilona Otto über Risiko-Kaskaden, neue Ansatzpunkte im Klimaschutz und Österreichs Rolle beim geplanten Kohlenstoff-Siegel.

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Nachhaltige Gesellschaft: Hartmut Rosas Gedanken zur Resonanz

Zur Geburt einer nachhaltigen Gesellschaft aus dem Geiste der Musik. Gedanken nach Hartmut Rosas Begriff der Resonanz - zu einer Zeit, die in Krisen vorwärts drängt.

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Betreuung in den Schulferien: lieb und teuer

Neun lange Wochen: Für die Kinder ein Traum, für viele Eltern das Gegenteil. Wer seinen Nachwuchs gut betreut wissen will, muss nicht nur gut organisiert sein, sondern oftmals tief in die Tasche greifen.

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Schulangst: Lehren am Limit

Der Schulbeginn naht. Für viele Lehrerkräfte, Schüler und Schülerinnen birgt die Rückkehr in den krisenbehafteten Schulalltag Sorgen. Doch das könnte geändert werden.

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Königin der Kreislaufwirtschaft

Reparatur schont Umwelt und Geldbörse, stärkt den inländischen Arbeitsmarkt und bringt sogar handwerkliche Talente zum Vorschein. Seit Frühling 2022 soll eine landesweite Förderung den Gang zur Werkstätte ankurbeln. Wird Reparatur damit zum Trend?

von

Doris Neubauer

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Urban Food Spots: Teilen statt Tonne (2024)

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Author: Chrissy Homenick

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